Rezension: Conversion von C.M. Spoerri und Jasmin Romana Welsch

Als ich am Black Friday zugeschnappt habe und daraufhin haufenweise Sternensand Verlag-Bücher, die in meiner Sammlung noch fehlten, bei mir einziehen durften, gab ich auch „Conversion- Zwischen Tag und Nacht“ dem ersten Band des gemeinsamen Projektes von C.M. Spoerri und Jasmin Romana Welsch ein neues liebevolles Zuhause. (Bitte entschuldigt diesen elends langen Satz 😀 )

Schon lange stand dieses Buch ganz oben auf meiner Wunschliste, was vor allem an dem unglaublich schönem Cover, dem vielversprechendem Covertext und durchaus auch an meiner hohen Meinung von C.M. Spoerri und meiner Neugierde Jasmin Romana Welsch gegenüber lag. Jasmin, ich hoffe du fühlst dich geehrt: Ich habe in meinem Leben außerhalb des Deutschunterrichts zuvor noch kein einziges Buch von einer österreichichen Autorin oder einem österreichischem Autor gelesen, zumindest nicht das ich wüsste. Dein Buch ist das erste :D. An dieser Stelle: Schande über mein Haupt, dass ich kaum AutorInnen aus meiner Heimat kenne :P(Außer Wolf Haas..“Komm, süßer Tod“ war klasse, aber: Deutschunterricht!)

Bevor ich jetzt noch völlig abschweife, komme ich lieber zurück zum Buch:

Infos:

Autorinnen: C.M. Spoerri und Jasmin Romana Welsch

Verlag: Sternensand Verlag

Seitenanzahl: 424 Seiten (Taschenbuch)

Klappentext:

Skya: „Ich bin Skya und lebe auf der Insel Diés. Mein Volk ist äußerst intelligent und wir beten die Göttin Solaris an, die uns tagsüber ihre Gabe leiht. Dann gibt es noch diese gehirnlosen Muskelpakete, die auf der Nachbarinsel Nox leben und deren Kräfte nachts von ihrem Gott Lunos verstärkt werde …“

Zero: „Was willst du damit sagen, Prinzessin?“

Skya: „Unterbrich mich nicht. Ich versuche gerade den Lesern zu erklären, wie unsere Welt funktioniert.“

Zero: „Du meinst wohl eher: unsere beiden Inseln.“

Skya: „ Dieser Besserwisser hier ist übrigens Zero, der selbstverliebte Anführer der Nox. Aber immerhin hilft er mir, meine Freundin Mona vor den Diés zu verstecken.“

Zero: „Mhm. Aber nur, weil mein dämlicher Bruder sich mit deiner Freundin eingelassen und sie geschwängert hat!“

Skya: „Wir müssen jetzt zusammenarbeiten und versuchen, die Schwangerschaft vor den Ältesten geheim zu halten. Ansonsten droht uns allen die Todesstrafe – wir dürfen untereinander keinen Kontakt haben. Und schon gar keine Kinder zeugen weil Mona … sie wird bei der Geburt sterben …“

Meine Meinung:

Da ich mich, wie ihr vielleicht schon gemerkt habe, nur schwer kurzfassen kann, verzichte ich auf eine „kurze“ inhaltliche Zusammenfassung meinerseits und komme gleich zu den wesentlichen Punkten:

Schreibstil und Einteilung:

Das Buch ist in 30 Kapitel (exklusive Prolog und Epilog) gegliedert, welche mal aus Skyas Sicht, mal aus Zeros Sicht aus der Ich-Perspektive geschildert werden. Hinter Skya steckt Corinne und hinter Zero Jasmin. Der Schreibstil hat mir wahnsinnig gut gefallen! Die Umwelt und die Personen wurden sehr detailreich aber nicht zu langatmig geschildert und hätte ich es nicht schon von Anfang an besser gewusst, wäre es mir wahrscheinlich gar nicht aufgefallen, dass ein Kapitel mal von C.M. Spoerris und das andere wiederum von Jasmin Romana Welschs Feder stammt … so nahtlos gehen die Kapitel ineinander über!

Die Inseln und die Portagonisten:

Wie schon erwähnt, werden sowohl die Umwelt als auch die Personen sehr bildreich beschrieben und so fühlte man sich von der ersten Seite an, als würde man ind er Sonne über den Strand auf Diés spazieren oder aber im Licht der Sterne in Zeros Zelt unter dem Baum stehen und sich über die eingeübten Phrasen seines dressierten Papageien wundern. (Ja, Zero hat wirklich einen abgerichteten, sprechenden Papagei 😀 )

Zero und Skya sind in diesem Buch die starken Leitfiguren, die alles für ihre Freunde/Geschwister machen würden. Ohne sie wären Mona und Calem wohl oder übel aufgeschmissen. Auffallend sind vor allem Skyas Intelligenz und ihr Kampfgeist, sowie Zero Hang zum Narzissmus und sein „Anführer-Stolz“.

Die Geschichte an sich:

Das Setting gefällt mir super und auch wie sich die Charaktere entwickeln und welche Intrigen und Geheimnisse sie aufdecken. Auch einige Nebenfiguren wie der Diés Teias, Skyas Ziehmutter Praeda und der kaltblütige Nox-Anführer Neurus haben Schwung in die Geschichte gebracht und waren für mich ein wichtiger Teil der Figurenkonstellation, ich würde sie also nicht missen wollen.

2 (oder 3) kleine Kritikpunkte, die ich hier einfach nur kurz nennen möchte:

-Zeros Charakter verändert sich für mich etwas zu schnell und zu plötzlich. Als ob einfach von einer Sekunde auf die andere ein Schalter umgelegt worden wäre, nur leider wurde meiner Meinung nach, nicht deutlich genug, was genau diese Veränderung hervorgerufen hat.

Möglicher SPOILER-ALERT!!!!

-Die Beziehung zwischen Zero und Skya schlug auch etwas zu schnell, zu hektisch, zu leidenschaftlich diese neue Richtung ein, wenn es nach mir geht. Ich hätte mir gewünscht (und eigentlich auch beim Lesen erwartet), dass sich Skya es ihm ein wenig schwieriger macht. So hat sie auf mich leider kurzzeitig nicht mehr wie die starke junge Frau sondern wie ein naives Mädchen gewirkt. Das hat sich aber glücklicherweise nach 2-3 Kapiteln wieder gelegt!

SPOILER-ENDE

-Kein richtiger Kritikpunkt, nur eine kleine Anmerkung meinerseits :Vor allem zu Ende hin hat mich das Buch immer wieder an Elemente aus „Die Bestimmung“ oder „Maze Runner“ erinnert, was mich zum Teil ein wenig gestört hat, da dadurch ein paar Dinge/Wendungen vorhersehbar waren. Gleichzeitig kann ich nachvollziehen, dass man als Autor/in nie eine Buch schreiben können wird, das keinerlei Ähnlichkeit zu einem anderen hat. Ich hoffe nun einfach, dass ich in Band 2 überrascht werde und sich doch weniger Parallel zu den genannten Bücher auftun wie ich es zur Zeit erwarten würde.

Fazit:

Ein wirklich lesenswertes Fanatsybuch, mit vier interessanten Protagonisten, einem wirklich tollem und angenehmen Schreibstil, sowie echt lustige Textpassagen, die einen ein Grinsen ins Gesicht zaubern. Ich habe von Anfang an mit den Jugendlichen mitgefiebert und kann euch nur empfehlen, dieses Buch zu lesen!

Von mir gibt es 4,5 von 5 möglichen Sternen!

[Rezensionsexemplar] Rezension: Die Geschenke meiner Mutter von Cecilie Enger

„Die Geschenke meiner Mutter“ von Cecilie Enger ist ein autobiografisch angelehnter Roman über die Wichtigkeit von Familie, über die Bedeutung des Schenkens und der eigenen Vergangenheit. Es ist ein Buch über Liebe, Diskussionen, Familie, verschiedene politische Überzeugungen, Alzheimer …und Geschenke. Kurz gesagt ist es ein Buch über das wahre Leben. Ich habe das Buch im Bloggerportal entdeckt und schon der Klappentext hat mich mitten ins Herz getroffen. Ich wusste, dass es für mich, die selbst einen Fall von Demenz in der Familie hat und weiß wie belastend das nicht nur für die Erkrankten selbst sondern auch für die Angehörigen selbst sein kann und die in Geschenken immer auch den Gedanken dahinter betrachtet, keine einfache Lektüre werden würde. Doch ich wollte den Roman trotzdem unbedingt lesen. Und ich hatte mit meiner Prognose recht. Es war nicht immer leicht, diese Geschichte zu lesen, genauso, wie das echte Leben nicht immer einfach ist. Ich musste immer wieder Lesepausen machen und so hat sich das Lesen über mehrere Wochen gezogen, aber das heißt nicht, dass mir der Roman nicht gefallen hat!

Denn es ist eine berührende Geschichte über die liebende Tochter Cecilie und ihre starke, taffe, politisch engagierte Mutter, die fast immer eine eigene Meinung hatte und schließlich durch die oft so grausame Krankheit Alzheimer nichts mehr von dieser selbstständigen Frau weiß, ja oft nicht einmal mehr ihre eigene Tochter erkennt. Doch im Vordergrund der Handlung steht nicht die Mutter, die nun im Pflegeheim wohnt, sondern die Weihnachtsgeschenke, die sie in der Vergangenheit immer sorgfältig notiert hat. Als Cecilie diese Geschenkelisten findet, wird sie in ihre Vergangenheit zurückversetzt und gemeinsam mit ihr erlebt man so einige Ereignisse von früher und lernt Verwandte oder Freunde kennen, die Cecilie schon beinahe vergessen hätte. Die Geschenke erzählen von fleißigen Männern, die ihr Lebensziel nie erreichen sollten, von einsamen Tanten und politischen und gesellschaftlichen Debatten innerhalb der Familie.

Der Schreibstil ist teilweise sehr nüchtern bis sachlich oder sogar etwas langatmig, manchmal jedoch auch sehr emotional oder direkt. Der Stil wird meist an die geschilderte Situation angepasst. Vor allem die letzten paar Seiten fand ich sehr berührend, denn sie spiegelten die schonungslose Wirklichkeit so gut wider.

Dieser Roman regt eindeutig zum Nachdenken an. Zum Nachdenken über kleine, selbstgemachte Geschenke voller Liebe, die heute womöglich als wertlos betrachtet würden, über Geschenke, die man lieber noch verschenken möchte, anstatt sie zu vererben, damit der Gedanke daran nicht dunkel gefärbt werden würde. Und darüber, dass alles vergänglich ist und man die schönen Ereignisse und die lieben Personen immer im Herzen bewahren sollte. Von mir gibt es eine eindeutige Leseempfehlung, wenn man auch bedenken sollte, dass dieser Roman eher weniger zur Unterhaltung allein geeignet ist!

Von mir gibt es 4 von 5 Sternen, da der Schreibstil manchmal etwas zu langatmig ist.